BBC schließt VPN Nutzer von iPlayer aus

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Es ist eben doch nicht immer einfach als Freund ausländischen Fernsehens. Dabei wäre auf den ersten Blick in die heutige, von Informationstechnologie so geprägte Medienlandschaft eigentlich das genaue Gegenteil zu vermuten. In Zeiten von DVB-T und Internet wurde uns zwar der Zugang zu so manch beliebter Serie und den neuesten Nachrichten aus aller Welt zusehend erleichtert, andererseits beruht jedoch viel dieses scheinbar so simplen Zugang auf Verbreitungswegen die auch beim besten Willen nur als Piraterie bezeichnet werden können.

Wer über das Internet legalen Zugang zu all jenen Sendungen die bisher noch nicht im deutschen Sprachraum lizenziert worden sind erhalten will, wird dann gewöhnlicherweise bei einem der inzwischen sehr zahlreichen Online Streaming Services fündig. Und sollte das erwünschte Programm, oder gar der ganze Service nicht in dem eigenem Land verfügbar sein, so macht das nichts: Eine Verschleierung der  IP Adresse via VPN Zugang schafft hier normalerweise Abhilfe. Es sei denn, natürlich, der Anbieter hat auch gegen diese niedere Form der „Internet Piraterie“ Vorkehrungen getroffen.

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So sieht es auch bei iPlayer, dem Streaming Service der britischen Rundfunkanstalt BBC, aus. Wer im deutschsprachigem Raum noch darauf hoffte, diesen dafür nutzen zu können sich die neuesten Folgen beliebter BBC Serien noch vor der deutschen Lokalisierung zu Gemüte zu ziehen, wird sich nun wohl derbst enttäuscht fühlen. Nachdem die internationale, bezahlte Variante des Services, Global iPlayer, bereits im Frühsommer 2015 eingestellt wurde, bleibt nun seit einigen Monaten das kleine Player Fenster im Browser auch bei Usern die sich über einen VPN Zugang ins Internet eingeloggt haben schwarz. Lediglich eine kurze Nachricht, welche auf den Tatsache verweist, dass der beliebte Streaming Service nur im Vereinigtem Königreich zugänglich ist, komplett mit einem Link zu einer erklärenden FAQ Seite, erscheint. Dabei ist es völlig egal ob sich der über VPN eingeloggte User tatsächlich außerhalb des Vereinigten Königreiches verorten lässt. „Wir müssen uns sicher sein können, dass sie sich im VK befinden,“ erklärt das FAQ all jenen Usern, denen die iPlayer Nutzung trotz tatsächlich britischem Standort verwehrt bleibt. Nutzern, die den VPN Zugang aus Sicherheitsgründen benutzen, wird empfohlen, diesem vor Genuss des iPlayer Programms schlichtweg zu deaktivieren.

Wenn es die Falschen trifft

Im Juli 2015 berichtete eine Nachrichten Meldung des BBC selbst noch, dass Analysten des GlobalWebIndex feststellten, dass sich die Anzahl an Usern die den iPlayer durch einen VPN Zugang aus dem Ausland nutzen wohl im Bereich der 60 Millionen-Marke befindet. Obwohl sich der BBC inzwischen klar von diesen Behauptungen distanziert hat, und aussagt, dass solche Zahlen „nicht plausibel“ seien, wurde dennoch der Entschluss gefällt den ausländischen Anteil an iPlayer Nutzern so weit wie möglich zu reduzieren. Dabei treffen diese Maßnahmen bei Weitem nicht nur ausländisches Publikum welches sich illegalerweise Zugang zu iPlayer verschafft. VPN Zugänge werden von vielen Menschen weltweit genutzt um anonym zu surfen, was die Ausforschung der eigenen IP Adresse und aller damit verbundenen Daten, inklusive eben des eigenen Standortes, durch Dritte verhindern sollen. Eine Aufforderung der Deaktivierung ihres VPN Zuganges für den Zugriff auf iPlayer stellt für diese User ein Sicherheitsrisiko dar, und zwar nämlich eines, welches viele von ihnen wohl nicht in Kauf nehmen werden. „Es ist anzunehmen, dass BBC damit den eigenen Publikumszahlen schaden wird,“  sagt Ben Van der Pelt, Gründer des VPN Service TorGuard im Interview mit TorrentFreak.com. „Die meisten Leute werden sich einfach anderweitig umsehen.“

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Die IP Adresse des Sisyphus

Noch geben sich die VPN Service Anbieter BBC gegenüber nicht geschlagen. Sowohl IPVanish, als auch TorGuard haben Maßnahmen ergriffen um ihren Nutzern zu helfen die iPlayer Blockade zu umgehen. Eine Methode die Blockade zu umgehen ist das Nutzen eines VPN Anbieters, welcher IP Adressen ständig neu zuteilt und die Server laufend wechselt, um ein Blacklisting durch BBC zu verhindern. Auf Dauer wird das allerdings nicht fruchten. IPVanish bezeichnet die eigene Methode als „temporär“, und TorGuard vergleicht die Suche nach neuen IP Adresse die man den Nutzern zuteilen kann mit einem Maulwurf-Prügelspiel: Kaum ist das Problem an einer Stelle gelöst, wird es an der nächsten wieder auftauchen. Bis eine Lösung gefunden ist, welche sowohl britische VPN Nutzer als auch BBC zufrieden stellt wird dieses Sisyphus Spiel wohl weitergehen. Es bleibt zu hoffen dass, bei allen technischen Neuerungen und Verbesserungen die der BBC iPlayer im letzten Jahr erfahren hat, BBC vielleicht auch bald einen Ersatz für den eingestellten Global iPlayer aus dem Ärmel schütteln kann. Dann wäre es möglicherweise nicht mehr nötig, legitimen, britischen Zusehern den Zugang zu iPlayer via VPN zu verwehren.

 

 

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