Es ist nicht ganz klar, woher die gestiegene Wertschätzung der eigenen online Privatsphäre gekommen ist. Vielleicht war es das gewachsene Verständnis von Technologien oder die praktischen Berührungspunkte mit Datenschutz Fragen, die auch in Deutschland ausführlich diskutiert wurden und werden. Eventuell ist es auch Julien Assange zu verdanken, der durch seine Enthüllungsplattform Wiki Leaks einige Fälle und Praktiken veröffentlichte, die viele Menschen vor Verwunderung den Kopf schütteln ließen. Was aber deutlich ist, ist, dass die Wertschätzung bis vor zwei Jahren noch nicht die kritische Masse erreicht hatte.
Wenn Snowden nicht reisen kann, reisen andere eben zu Snowden
Dafür sorgte erst Edward Snowden, der mit seinen Enthüllungen zu Geheimdienst Praktiken für mehr als nur Kopfschütteln sorgte. Selten zuvor wurde die Diskussion über den Datenschutz so intensiv geführt, wie bei der Bekanntgabe der Informationen durch den Whistleblower, der sich mittlerweile in Moskau aufhalten soll.
Zurzeit sieht es nicht danach aus, als würde er nicht allzu schnell wieder in die USA zurückkehren, geschweige denn das Land verlassen und wenn er nicht frei reist, dann reisen eben Menschen zu ihm.
Die App Signal schützt Ihre Smartphone Kommunikation
Der Berliner Politiker Hans Christian Ströbele war einer der wenigen Menschen, die Snowden an seinem Aufenthaltsort besucht haben. Mittlerweile gehören zu diesem illustren Kreis auch einige Journalisten, wie zum Beispiel Micah Lee, der für die Internetseite „The Intercept_“ schreibt.
Bei dem Treffen haben er und Snowden auch über Maßnahmen gesprochen, die Nutzer auch ohne großes Know –How nutzen können, um ihre online Privatsphäre zu schützen. Um die Kommunikation über das Smartphone zu schützen, sollten Nutzer Signal installieren. Diese App ist für Android und iOS verfügbar und kann nach dem Gratis – Download sofort genutzt werden, um Text Nachrichten und Anrufe zu schützen.
Die App schützt die Kommunikation vor Dritten. Darüber hinaus sollten Smartphone Besitzer das Gerät für die 2 Faktor Identifikation nutzen, dabei haben Angreifer neben dem Passwort auch Ihr Smartphone nötig, um sich bei Diensten einzuloggen.
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Nutzen Sie verschiedene Passwörter
Neben dem Smartphone hat auch der eigene Computer für viele Menschen einen hohen Wert. So sollte die eigene Festplatte verschlüsselt werden. Das geht weiter, als ein Passwort, was am Ende des Hochfahrens eingegeben werden muss. So kann man sich vor Datenklau schützen, wenn der Laptop zum Beispiel geklaut wird.
Nur verwenden viele Menschen nicht immer verschiedene Passwörter und gehen so auch ein erhebliches Risiko ein: Angenommen, Sie nutzen seit Jahren dasselbe Passwort und ein Dienst, den Sie vor zehn Jahren zuletzt benutzt haben, wurde gehackt, dann kann der Angreifer mit wenig Aufwand auch andere Dienste identifizieren und dort das Passwort ausprobieren.
Sie bestimmen, wer welche Informationen von Ihnen bekommt
Damit so eine Situation nicht geschieht, sollten Sie neben unterschiedlichen Passwörtern auch KeePassX nutzen. Das Programm ist gratis und speichert nichts in der Cloud. Im Internet sollten Sie Tor nutzen, was es mittlerweile auch als Browser gibt. Letztlich sollten Sie durch selektives Teilen dafür sorgen, dass Sie die Kontrolle über Ihre Informationen behalten. Das geht weiter, als die verschiedenen Listen, denen Sie Kontakte auf Facebook zugeordnet haben. Selektives Teilen bedeutet auch, dass Sie nicht den Mädchennamen Ihrer Mutter bei einem E-Mail Provider als Antwort auf die Sicherheitsfrage hinterlegen.